Willkommen auf Holderbergnews.de - 15127 Saegekursteilnehmer
Es freut mich sehr, dass sich Leute sogar aus aller Welt zum bebilderten Sägekurs melden. Da ich gebeten wurde, der besseren Verständlichkeit wegen ein wenig zu kommentieren, gebe ich nun etwas Text hinzu.
Vorab vier ganz wichtige Tipps, die immer zu Unfällen führen:
1. Zuallererst nach hängendem Totholz und Fluchtwegen schauen.
Viele Unfälle passieren durch herunterkommende Äste.
Vorsicht beim Keile einschlagen, nach jedem Schlag nach oben schauen. Auch abgebrochene
Kronenteile, die beim Fallen des Baumes in Nachbarbäumen hängen bleiben,
verursachen sogar viel später noch häufig Unfälle.
2. Ein Seil beeinflusst die Fallrichtung wenig, höchstens im ersten Moment. Danach
ist ein Seil nur noch gefährlich und unberechenbar, besonders wenn es reißt,
zB weil der Baum in die falsche Richtung fällt.
Nie in Zugrichtung stehen. Was ich bisher gesehen habe, ist so gut wie jeder laienhafte
Versuch mit einem Seil schief gegangen und der Baum meist in die Richtung gefallen, in
der er am meisten Gewicht/Äste hat, der Wind weht oder hängt. Zerren am Seil
bewirkt, dass die Schicht, die den Baum hält, zuerst bricht - und das übrige
Holz, was den Baum in falsche Richtungen drückt, am längsten stehen bleibt
und auf den Fall einwirkt - und gerade das
will man ja beim Fällen überhaupt nicht haben. Zwei Seile im Winkel von 90 Grad,
an denen gleichmäßig gezogen wird, da ist nichts dagegen einzuwenden.
3. Also das wichtigste ganz grob vereinfacht, damit nicht alles schief geht, wenn ein
Laie sich nicht davon abhalten lässt, einen Fachmann dabei zu haben: Erst zwei
saubere Scharnierpunkte rechts und links schneiden, dann die Druckseite bearbeiten
und Keile einsetzen, so dass der Baum sicher auf den Keilen steht. Zuletzt die Zugseite
bearbeiten und sich dabei nicht mehr in Fallrichtung oder in Druckseitenrichtung
begeben. Wenn die Krone sich bewegt, kann der Baum dann mit einem letzten Keil oder von
mir aus auch mit einem Seil in Fallrichtung leicht angestoßen werden, so dass er
das Übergewicht bekommt. Tote, hohle und morsche Bäume sind ausschließlich
Sache für einen Fachmann.
4. Totholz bzw. tote Bäume brechen beim Sägen meist plötzlich mit einem
Knall ohne geringste Ankündigung unter extremer Spannung und Unberechenbarkeit.
Die Fallrichtung bei Seitenhang oder Rückhang lässt sich kaum beeinflussen,
da die Fasern sofort brechen und den Baum nicht in die gewünschte Richtung ziehen können
5. Der Baum ist gefällt - und nun - er hängt mit dem Wipfel in einer unzugänglichen
Hecke, Hügel, Abhang oder auf einem zweiten Baum, meitens unter Spannung, das
andere Stammende hängt ragt meterweit in die Luft, aufgestützt auf seinen
eigenen dicken Ästen. Absperrband dabei?
Vorab noch ein Wort zu Sägeketten, da hier viel falsch gemacht wird:
Erstens, Halbmeisselketten sind meiner Meinung nach nichts anderes als absichtlich stumpf hergestellte Vollmeisselketten und taugen nichts, allenfalls zum Heckenschnitt, da sich hier die Vollmeisselkette andauernd einhakt in die dünnen Zweige und häufiger abspringt. Kurze Schwerter/Sägeschienen sind sowieso kein Problem, ab 45 cm sollte man sich etwas Erfahrung aneignen mit Vollmeisseln, da gibt es nämlich vermehrt starke Rucks an der Säge, wenn man besonders bei dünnen Ästen, die sich unter dem Zug der Säge biegen, verkantet, nicht gerade sägt. Man sollte auch vorsichtig mit wenig Gas üben was passiert, wenn die Kette an irgendwas hängen bleibt/einhakt, dünne Zweige, ausgerissene Späne oder Draht, einen biegsamen Ast mitreißt, einen Brennholzklotz einhakt und durch die Luft wirbelt, abspringt, reißt oder wenn die Säge zurückschlägt. Letzteres passiert, wenn man mit der Spitze sägt oder sticht und dabei die Säge drückt statt zieht oder mit der oberen Seite der Spitze etwas berührt. ZB beim Einstechen immer am Anfang mit wenig Gas ziehend einstechen, passiert aber auch, wenn man mit der Spitze auf einen dünnen Ast irgendwo trifft, an der Stammgegenseite klebendes Efeu, die innere Gegenseite eines hohlen Stammes oder wenn man beim Brennholz Sägen mit der Spitze einen weiter hinten liegenden Klotz aus Versehen erwischt. Fester Stand, fachgerechte Schnittschutzkleidung, vor allem Schutzbrille sind wichtig, ebenso finde ich - und das liest man nirgends - (auch beim Flexen) nie sich mit Körperteilen, Armen oder Beinen im Aktionsradius der Kette (oder der Trennscheibe) befinden. Also nie hinter der Säge stehen, sondern immer seitlich davon. Dies kann man sich einfach angewöhnen und dann passiert nie etwas, auch wenn die Kette einmal reißt und den Kettenfanghaken mitreißt. Vor jedem Sägen den Kettenfanghaken prüfen.
So, noch ein Wort zum Schärfen: Ich hatte nämlich gerade eine fabrikneue Kette in der Hand, bei der der Spandickenbegrenzer/Abweiser seitlich mit der Seitenschneide eine Linie bildete. Diese Kette schneidet nicht und gehört gleich in den Müll. Der Abweiser muss nicht nur in der Höhe bei jedem Schärfen der Kette auf das vorgegebene Maß abgefeilt werden (man legt etwas Gerades über 2 Schneideglieder und beurteilt den Abstand des Abweisers nach Augenmaß, das reicht. Bei Weichholz und normalem Holz kann man etwas großzügig sein. Macht man die Abweiser zu kurz, dann rupft die Kette oder bleibt im Holz stecken und blockiert die Säge.). Es gibt auch spezielle Lehren dafür. Der Abweiser muss auch einen Rückstand zur Seitenschneide haben. Die Seitenschneide geht bis unten und muss bis unten geschärft werden, man erkennt die Form eines C, das unten mit dem Grundglied ungefähr einen rechten Winkel bildet. Ist der gebogene unterste Teil der Seitenschneide stumpf (grün eingezeichnet), dann schneidet die Kette furchtbar schlecht.
Und ein Wort zum Kette spannen: Muttern ein wenig lockern, Schiene/Schwert möglichst weit nach oben drücken und so halten (da man ja meistens mit der Unterseite sägt), Kettenspanner so weit zu drehen, dass die Kette unten nicht mehr durchhängt, sondern gerade so an der Schiene anliegt. Muttern fest ziehen. Bei kurzen Ketten ist dies kein Problem, ab 50 cm wird dies aber immer wichtiger. Zu sehr gespannte Ketten überhitzen und verziehen sich zu sehr, zu lockere sägen nicht richtig und können abspringen. Die Schiene/Schwert ab und zu wenden und mit der Feile entgraten, damit man nicht im Schnitt seitlich am Holz hängen bleibt, ferner die Nut mit einem Draht und die beiden Ölbohrungen reinigen. Die beiden Gummis/Hartplastik, die gegen die Schiene drücken, ab und zu erneuern.
Zwischen normalen Ketten, die man mit der Rundfeile schärft, Kantenschliffketten (square) und Hexa-Ketten finde ich keinen so großen Unterschied, der für einen Hobbygärtner von Wichtigkeit wäre. Ketten von Baumarkt-Sägen haben oft eine reduzierte Zahl an Schneitgliedern. Benchmark: Ein 60-cm Stamm sollte in 20 bis 30 Sekunden durchschnitten sein mit 5-7 PS.
Auch sollte man den Stern/Rutschkupplung/Kettenrad/Ritzel, der die Kette antreibt, erneuern, wenn dieser zu tiefe Riefen hat. Bei meinem Nachbar kamen letztens Funken aus der Maschine. Beim Bestellen ist auf das Maß passend zur Kette zu achten und die Anzahl der Zähne/Übersetzungsverhältnis passend zur Leistung der Säge. Wer nur dünnes Brennholz sägt, kann eine höhere Übersetzung wählen, als wer mit dicken Stämmen die volle Länge der Kette andauernd belastet. Zum Ausbau den Federring mit einem Schraubenzieher nach der Seite aus der Nut stemmen, aufpassen, dass er nicht davon fliegt, dann die Kupplung einfach ganz leicht abziehen. Beim Einbau darauf achten, dass das Nadellager gefettet und peinlichst (!) sauber ist, dass die Kerbe an der Kupplungstrommel in einen Draht der Ölpumpe einhakt, und normalerweise sollte man einen neuen Federring verwenden, falls vorhanden.
Picco-Kette versus Profi-Kette
Viele Sägenbesitzer kennen vermutlich nur Picco-Ketten (auch LP oder hobby genannt),
da Profi-Ketten auf kleinen
Sägen keinen Sinn machen und ein Umrüstungssatz auch nur schwer zu beschaffen ist.
Umgekehrt machen Picco-Ketten auf sehr leistungsstarken Sägen keinen Sinn, da sie
grenzwertig schwach sind und reissen können.
Picco-Ketten sind flacher und schmaler, (Oberschneiden-Breite neue 3/8 Picco 4,2 mm, Profi 5,2 mm),
die Schneidzähne sind flacher und schmaler
(Höhe bei 3/8 Zoll: 7 versus 9 mm ab Nietmitte) die Zahnhöhen der Treibglieder sind flacher
(bei 3/8 Zoll: 4,7 versus 5,3 mm), die Verbindungsglieder sind schmaler
(bei 3/8 Zoll Profi: 7 mm und deutlich 1 mm tief trapezförmig eingekerbt versus
Picco: 5,6 mm und nur leicht geschwungen 1mm tief mittig ausgespart).
Am besten
erkennt man Picco-Ketten an der leicht runden Aussparung der Verbindungsglieder und
Profi-Ketten an der exakt trapezförmigen.
Natürlich sind auch die Ritzel verschieden! da die Treibglieder nicht nur
flacher, sondern auch kürzer sind. Bei normalen Kettenrädern (Stern) ist der
Unterschied wenig sichtbar, die Aufsteck-Ritzel, die bei stärkeren Sägen üblich
sind, unterscheiden sich im Außendurchmesser: bei 3/8 Zoll: 35mm (Profi) versus 36,5 mm (Picco).
Die Ketten laufen zwar auf dem falschen Kettenrad, aber werden nur an einem Zahn jeweils
angetrieben, so dass das Kettenrad schnell tiefe Riefen bekommt und auch die
Treibglieder beschädigt werden.
Akku-Mini-Kettensäge
Ich unterschätze bisher die Lithium-Akku Minikettensägen 1/4 Zoll x 6 Zoll,
länger macht keinen Sinn. Bei Nachkauf von Ketten Anzahl der Glieder beachten.
Feilendurchmesser 2 mm zB Diamantfeile. Die Säge sollte mindestens eine manuelle Ölschmierung
haben. Solche Werkzeuge sind ab ca. 80 Euro zu haben.
Bitte die große Brandgefahr von Lithium-Akkus beachten
und diese immer an feuerfesten Orten lagern. Lithium fängt Feuer, sobald es mit Luft in
Berührung kommt. Also schon bei kleinster Beschädigung. Ferner beim Aufladen, beim
Überladen, aber auch Totalentleerung kann sich noch ein schwacher Schwelbrand auslösen.
Das gilt nicht nur für Elektro-Autos, sondern auch für e-Bikes, Rasenmäher,
Akkuschrauber, Handies usw. Ein solcher Akku (Akkuschrauber/Mini-Kettensäge zB 4 Ah) brennt ca. 10 min 30 cm
hoch und hinterlässt jede Menge chemischer Abgase, so dass zumindest die gesamte Umgebung
verrußt ist, nach verbranntem Plastik stinkt und chemisch verseucht ist.
Eine solche Mini-Kettensäge schafft erstaunlicherweise mühelos Äste bis 10 oder 15 cm
Durchmesser. Bei Totholz oder Bauholz tut sie sich etwas schwerer, geht aber auch. Also
ideal zum Schneiden größerer Äste in Klettertechnik oder auf der Leiter.
Die Säge wiegt etwa die Hälfte einer Benzinsäge, also ca. 3 kg, man muss sie
nicht im Baum oben erst anziehen - und wenn man los lässt, steht sie still.
Leistung eines Akkus (je nach Kapazität): Mit einer Akku-Ladung lässt sich ca.
ein 10 cm dicker Ast 2 m lang längs halbieren - oder ein 1 Meter hoher Haufen
Kleingeäst (bis 3 oder 4 cm) klein sägen. Die Säge hinterlässt leider keine
glatte Schnittwunde, so dass Pilze leichter eindringen können. Allerdings kann man
Schnittwunden bequem damit etwas aushöhlen, damit sie leichter überwachsen werden
können. Zum Brennholz sägen ist eine
Mini-Kettensäge ungeeignet, zu verschleissintensiv und zu schwach.
Zu beachten ist, dass die Akkus schon
nach 2-3 Jahren stark nachlassen, nach 4 Jahren manchmal nur noch 20% hergeben.
Nicht in der Käte lagern!
Meist kracht der Baum beim laienhaften Seileinsatz und folgt dann ohne Halt und orientierungslos seiner Schwerkraft. Schneller zu ziehen, als der Baum fällt, damit er in Seilrichtung bleibt, (von 0 auf 50 km/h in 2 sec.) ist quasi unmöglich. Es kann aber auch einiges ganz anders noch kommen.
Seileinsatz: zum Umreißen (bei Wind oder nicht mehr keilbares Totholz): ja - um die Fallrichtung zu beeinflussen: NEIN! Dies geht so gut wie immer schief, da ein Seil an einem viele Tonnen schweren Baum kaum etwas auszurichten vermag.Meist wird auch das Gewicht des Baumes enorm unterschätzt, im schlimmsten Fall reißt das Seil und eine Bucht schlägt jemand in den Rücken.
Die morsche Wunde im Wurzelbereich wurde übersehen. Eventuell sollte der Baum gegen einen zweiten mit einem starken Stahlseil gesichert werden, bevor man ihn begeht.
Äste stehen immer unter Spannung. Sägt man von oben, schnellen sie blitzartig hoch. Erst von unten einsägen, aber nicht so weit, dass die Säge verklemmt.
Ganz häufige fatale Gefahr: der fallende Ast erreicht den Boden und schnellt wie von einer Feder gespannt zurück gegen Personen oder Leitern. Weil zu viel schon passiert ist, sind Leitern bei Baumarbeiten generell nicht erlaubt. Leiter sichern, Person auch sichern. Daran denken, dass ein Fall einer gesicherten Person zB mit einem Klettergurt in ein starres Seil schon bei 1 m Höhe schwere Verletzungen zur Folge hat. Immer die volle Länge des Seils zur Elastizität nutzen zB mit Umlenkung, und zwar ein Seils, das sich dehnt, oder einen Falldämpfer verwenden. Falls ein zweiter Mann über eine Umlenkung das Seil am Boden sichert, ist der Fall zwar gedämpft, dieser sollte aber drauf gefaßt sein, dass es ihn bei kleiner Fallhöhe schon kräftig in Richtung Stamm in die Luft wirbelt.
Dadurch, dass der morsche Baum aus dem Gleichgewicht gebracht wurde, kippt er um.
Leiter und Person sollten mit je einem Seil gesichert sein. Auf Leitern verzichten.
Sägen unter Spannung / Entasten eines auf Ästen gestützen liegenden Stammes: am besten von unten/Druckseite einen Keil immer mehr erweitern, bis der Ast knickt. Wenige cm tiefe Splintschnitte rechts und links an der Keilspitze nach oben sind hilfreich. Bei dünnen Ästen reicht ein Schnitt von unten, aber nicht so weit, dass die Säge eingeklemmt wird, und dann von oben. Bei ungewisser Spannung ist die in der Schweiz erfundene Technik sehr hilfreich, von beiden Seiten schräg von unten 2 Keile im Winkel von 90 Grad in den Ast zu sägen. erst von der vermeintlich ungünstigeren Seite aus. Diese dann immer erweitern, bis sie mindestens 1/4 der Baumdicke ausmachen. Dabei so gut es geht von der gefahrloseren Seite aus arbeiten. Zuletzt von oben trennen. Dabei löst sich die Spannung zuerst allmählich und man sieht meist frühzeitig, in welche Richtung die Reise geht. Bei Totholz löst sich die Spannung viel plötzlicher, Totholz unter Spannung ist extrem gefährlich. Am hilfreichsten ist aber, sich Zeit zu nehmen, die Säge immer wieder abzustellen, die Stelle abzusperren und nach jedem Schnitt einige Minuten zu warten, zu horchen und zu schauen, ob schon etwas passiert - und wenn die Aktion einen ganzen Tag lang dauert, immer noch besser als tagelang im Krankenhaus. Zu Demonstrationszwecken lege ich gerne einen zusammengeklappten Meterstab auf einen gespannten 10 cm dicken Ast und säge mit einer Säge an einer langen Stange von der gespannten Seite her. Der Meterstab ist schon bis zu 20 m hoch in die Luft geschleudert worden, wenn der Ast plötzlich spleißt. Der Schweizer Schnitt eignet sich auch für dünnes Unterholz und eingewachsene Bäumchen der 10-cm-Klasse, die man eben mal schnell entfernen will, und einem um die Ohren fliegt, weil sie unvermutet unter Spannung stehen.
Zwiesel haben oft gegeneinander starke Spannungen, manchmal auch nach schräg.
Beim Wurzelteller ist nicht immer klar, in welche Richtung dieser kippen wird. Und in seltenen Fällen ist der Stamm nicht nur nach oben bzw. unten gespannt, sondern auch noch nach schräg, weil die Krone schräg aufliegt. Immer auf der günstigen Seite stehen, bei Spannung nach oben sich nicht über beugen, bei Spannung nach unten Füße weg.
Mit 1 ist ein Entlastungsschnitt oder Entlastungskeil gemeint, um nicht von der anderen Seite aus den gesamten Stamm durchtrennen zu müssen. Schnitt 2 und 3 erst auf der Druckseite, dann von der Zugseite her. Fluchtweg frei räumen, Kopf und Füsse weg! Die Schnitte 2 und 3 können auch im Winkel von ca. 45 Grad zum Schnitt 1 angesetzt werden.
Hier hatte jemand Vorsorge getroffen, damit der Baum nicht nach hinten ausschlägt und setzt einen schrägen Fällschnitt. Der Fällkerb ist auch zu groß geraten.
Der Baum, zwar kein Rückhänger, aber mehr Äste und Gewicht nach hinten (dadurch kann auch eine Grenze erreicht sein, nicht nur durch Rückhang von maximalstens 8 Grad oder 2,5 m (auf 20 m) in der Krone (das sind 2 5 cm dicke Keile aufeinander), oder durch Wind), rutscht vom Wurzelstumpf runter, gerät dadurch aus dem Gleichgewicht.
Schlechte Angewohnheit, den Fällschnitt schräg zu setzen, damit der Baum nicht zurückschägt. Erstens stimmt das nicht, Rückschläger gibt es meist, wenn der Keil zu flach ist und sich zu früh schließt oder wenn sich die beiden Schnitte des Keils nicht exakt treffen und die Bruchleiste, die als Scharnier dient, durch einen sich schließenden Schnitt früh ausreißt. Die Fallrichtung kann so unberechenbar werden. Ungeübten empfehle ich, rechts und links ein Stöckchen in die Ecken des 1. Schnitts zu stecken, dann hat man eine bessere Peilung für den schrägen Schnitt. Bei Rückhängern kann ein schräger Fällschnitt beim Keilen nach hinten ausreißen und der Baum schlimmstenfalls in die Gegenrichtung fallen. Wurzelausläufer reißen auch beim Keilen gerne aus.
Die meisten Todesfälle gab es bisher beim sog. Barberchair eines Vorhängers oder beim Spannen eines Baumes mit einem Seil, um vermeindlich die Fallrichtung zu beeinflussen. Der Stamm platzt plötzlich und ohne Vorankündigung unter der Spannung, das Stammende wird mit unglaublicher Wucht nach hinten-seitlich geschleudert. Dasselbe kann passieren, wenn sich der Fällkerb zu früh schließt, weil er zu schmal gesetzt wurde. Und natürlich auch, wenn ein zu kurz geratener Fällkerb "nachgeschnitten" wird oder die beiden Schnitte des Kerbs nicht genau an der Spitze aufeinander treffen, sondern der eine Schnitt weiter in den Stamm hinein reicht als der andere. Sobald sich dieser Schnitt dann schließt, beginnt der Stamm zu spleißen. Eine vorbildlich gesäuberte und geglättete Kerbspitze bzw. Kerbkante ist kein Schönheitsprodukt, sondern ist die halbe Miete! (Die nicht funktionierende, aber gefährliche Unsitte waagerechter Einschnitte schräg oder nur einseitig an der Spitze des Fallkerbs, um die Fallrichtung zu beeinflussen bei Seitenhängern, ist auch als Dutchman bekannt.)
Dasselbe passiert auch, wenn der Stamm über ein Hindernis z. B. kleiner Hügel, abwärts führende Böschung, in einen Bach oder über Totholz hinweg fällt. Oder wenn beim berab Fällen der Kerb nicht um den Hangwinkel vergrößert wird. Das geschieht oft, wenn die gewünschte Fallrichtung verfehlt wird. Der Stamm fällt in die Krone, das Stammende wird hochgerissen und durch die gespannte Krone nach hinten seitlich geschleudert. Herzschnitt oder bei dickeren Stämmen Stechschnitt sind neben einem möglichst tiefen Keil die geeigneten Techniken für einen Vorhänger. Die Stechschnitt-Variante finde ich nicht besonders gut, da der Baum allzu schnell umstürzt und nicht noch durch einen letzten Schlag auf den Keil oder in die Zugseite des Scharniers in der Richtung gelenkt werden kann. Aber oft bleibt bei Vorhängern nichts anderes übrig, um in Ruhe eine saubere und kontrollierbare Bruchleiste schneiden zu können. Beim Stechschnitt wird mit der Spitze der Säge geschnitten: die Säge kann zurück schlagen. (s. oben) Erst nur leicht Gas geben, dann merkt man, was passiert.
Die Bruchkante und der Fällschnitt sind immer absolut waagerecht, alles andere ist in keinem Fall empfehlenswert.
1. normaler Kerb, fast schon zu tief, normal 1/3 der Baumdicke, bei Vorhängern
ruhig mehr, hier kann man fast so tief kerben, dass der Baum schon beinahe fällt,
also mehr als die Häfte des Stammes,
man minimiert damit das Risiko eines Barberchairs. Nie den Kerb direkt in Richtung des
Vorhanges machen, immer etwas seitlich davon, damit der Baum nicht so extrem schnell
kracht. Bei Rückhängern normal tiefer Kerb, durch mehr bis zur halben Stammdicke spart man
sich einige Zentimeter
Weg, den man durch Keilen zurücklegen muss. In Deutschland standard, obwohl am
unberechenbarsten und gefährlichsten. Nachteil ist
ein Ausschlagen des Stammes nach der Seite vom Stock hinunter oder, da der Baum
zuerst in der Krone landet und zurückfedert, nach hinten oben. Dafür ist
er am einfachsten zu schneiden.
2. Kerb hinten stumpf bis zu 5 cm ergibt höhere Bruchleiste, mehr Elastizität
und Scharnierwirkung,
zB bei Totholz, bei hohlem Holz oder Rückhängern. Bei hohlem Totholz und
bei Rückhängern unbedingt keilen (bei Totholz auf herunterfallende Aststücke achten),
darauf achten, dass bei hohlen Stämmen genug gutes Holz für das Scharnier (ca. 1/6 bis
1/10 der Stammdicke, das kann man schlecht so pauschal sagen, Hartholz ist nochmal
anders als Weichholz) und für den Keil vorhanden ist.
Bei hohlem Holz sollte rechts
und links an der Spitze des Fällkerbs genug Holz stehen und zwar auf beiden Seiten
gleichmässig, bei Seitenhang auf der Druckseite weniger. Beim Fällschnitt
sägt man dann die Druckseite, setzt einen zweiten Keil und diese beiden so kräftig es geht,
er sollte sich tief ins Holz eindrücken, ein Profi empfahl mir, danach die Stelle
abzusperren und erst einmal Vesperpause machen, also warten und zwar lange. Dann die
Keile nochmals nachsetzen, danach die Druckseite sauber fertig schneiden, dann die andere
Hälfte vorsichtig ansägen, ein sog. Fächerschnitt. Ein
weiterer Keil auf der
Druckseite sollte dann schon mit leichten Schlägen den Baum zu Fall bringen.
Auch ein starker Spanngurt sehr fest um den Stamm oberhalb der Fällstelle
ist hilfreich. Ist der Stamm zu sehr hohl, versucht man den Fällschnitt weiter
oben, ist dies auch nicht besser, den Baum anseilen, vorsichtig sägen und dann mit
dem Seil umreißen. Nochmal, das Seil dient zum Umreißen und hat nichts
mit der Fallrichtung zu tun. Diese ist bei krassem Totholz unberechenbar, hier hilft
nur noch, mit einer Arbeitsbühne den Baum von oben her abzutragen.
3. Der Undercut oder Humboldt (hier fast zu klein) wird in USA normalerweise verwendet.
Er verhindert ein Abrutschen des Stammes auf dem Stock zur Seite oder nach hinten.
Außerdem landet die Krone weicher (zB bei Rasen), da zuerst das Stammende
aufsetzt. Nachteil ist, dass man in tiefer Hocke oder im Liegen sägen muss und
das gegenüberliegende Sägeziel nicht sieht.
4. "offener", beidseitiger Kerb, nur noch selten gesehen, am sichersten,
aber umständlich zu sägen. Der Kerb soll erst kurz vor Bodenberührung
schließen und die Bruchleiste brechen. Bei den anderen Techniken hingegen soll der Kerb
bereits in halber Fallstrecke schließen.
Der Rückhänger: Am besten zuallererst hinten einstechen und einen ersten Keil setzen. Wenn es nicht anders geht, kann man sogar den halben Stamm bereits aufsägen und mehrere Keile so fest einschlagen, dass die Krone sich schon leicht bewegt. Sägt man zuerst den Fällkerb, bewegt sich der Baum durch die Schwächung dadurch bereits in die unerwünschte Richtung. Es kann bereits so viel Druck auf der Hinterseite sein, dass die Säge einklemmt oder dass sich der Fällschnitt plötzlich schließt, und der Baum in die Gegenrichtung fällt. Dann den Kerb schneiden, die Spitze des Kerbs stumpf schneiden. Den Kerb so groß machen, dass er sich nicht zu früh schließt, also den Rückhang noch dazu rechnen. Den Keil mit aller Gewalt nachsetzen, er sollte sich tief oben und unten ins Holz eindrücken. Nun den hinten stumpfen Kerb nochmals tiefer nachschneiden, er kann im Extremfall bis zur Häfte des Stammes tief sein, man gewinnt dadurch noch weitere Zentimeter an Strecke. Die Druckseite neben dem Keil einstechen und einen zweiten Keil mit aller Gewalt setzen. Der Baum bewegt sich noch kaum, aber man sollte das Holz arbeiten hören. Die Stelle absperren und warten, je länger desto besser, ruhig eine Stunde. Die Keile nachsetzen. Stellt man sich ein Halteband vor, das von der Baumspitze bis zum Scharnier geht und den Baum hält, dann darf dieses nicht beschnitten werden. Die Druckseite wie üblich fertig schneiden, sobald nun auf der Zugseite geschnitten wird, sollte der Baum anfangen, sich zu bewegen bis fast zur Senkrechten. Beide Seiten fertig schneiden, ab einem gewissen sich nur noch auf der Zugseite aufhalten und schließlich mittels einem Keil hier oder einer Stange den Baum, der bereits in Bewegung ist, zu Fall bringen. Oft wird bei Rüchhängern aufgeregt geklopft, gewindet und nachgekeilt. Alles unnötig, es kommt darauf an, dass die Keile arbeiten.
Noch was: Niemals etwas in den Kerb legen, um die Richtung zu beeinflussen. Es führt nur dazu, dass das Scharnier zu früh abreißt und der Baum unkontrolliert fällt. Zu assymmetrischem oder schrägen Kerb ein wenig versprechender Kommentar weiter unten. Der Kerb und Fällschnitt sollten immer absolut waagerecht sein, sonst fällt der Baum schräg. Nicht nur Anfänger zeichnen erst einmal einen waagerechten Ring um den Stamm mit der Säge. sein
Zuerst den Fluchtweg zu räumen, wäre hilfreich! Der Zwiesel lauert schon.
Gelände absperren und fachkundige Hilfe holen. Vorsichtig Stammende frei schneiden, beginnend mit Keilen von beiden Seiten. Das Stammende kann mit einem Starken Ast nach hinten gehebelt werden, legt man Dielen oder Bretter aus, geht es leichter. Hebel wegen des Rückschlagens nie drücken, sondern immer ziehen. Auch ein Einschneiden eines viereckigen Loches in den Stamm, um einen starken Hebel zum Drehen in den Stamm zu stecken, evtl. noch mit einem Zurrgurt am Hebel rätschen war schon hilfreich. Auf keinen Fall versuchen, den hängenden Stamm anzusägen. (Dies ist extrem gefährlich, aber wenn schon, dann eine sich weitenden Keil/V-schnitt von oben, oder besser gleich zwei gegenläufige im Abstand von 1,50 m, den oberen stabiler lassen und von beiden Seiten, so dass beim Knicken des unteren Keils und Aufsetzen durch die Wucht der obere nach außen knickt und der Stamm über den Stock hinaus katapultiert wird. Im Englischen heißt diese Stiuation nicht ohne Grund Widowmaker/Witwenmacher. Besser ist, die überhängende Krone erst einmal in Klettertechnik abzuschneiden.) Bei Seilwinden mit einem Reißen oder Abrutschen des Seils rechnen. Auf abgerissene, hängende und umherfliegende Äste und Wipfelstücke achten., diese unbedingt aus der Krone des aufgelaufenen Baumes entfernen!
Auch durch hängende Wipfel wurden schon oft Leute schwer verletzt.
Ungleichgewicht seitlich zur Fallrichtung:
Standart-Situation für Bäume mit starkem Ungleichgewicht nach rechts oder links zur Fallrichtung; die ungleiche Bruchleiste. Dieser Baum hier hängt zu sehr über die Hütte, so dass ein einfaches Keilen nicht ausreicht. Für den Einsatz eines Fällhebers/Stockwinde ist der Stamm zu marode und häng zu sehr. Ein Kunstkniff ist, zu erreichen, dass sich der Baum während des Fallens um die eigene Achse dreht. Dabei wird zuerst die eine Seite entlastet, so dass ein Ungleichgewicht entsteht. Der Fällkerb wird als Undercut nicht zu sehr geöffnet, damit, sobald sich der Fällkerb beim Fallen schließt, die Assymmetrie des "Scharniers/Bruchleiste" den Baum zu drehen beginnt. Der Fällschnitt wird etwas höher über dem Kerb als normal angesetzt, damit das Scharnier länger wird. Zusätzlich wird noch kräftig die Druckseite gekeilt, die Seiten und das Herz ein wenig ausgeräumt, damit nicht beim Fallen irgendein Spleiss sich bildet und in die falsche Richtung zieht oder den Keil verstopft. Grundsätzlich gilt die Regel, auf der Seite mit mehr Gewicht (Druckseite) etwas weniger "Scharnier" stehen lassen.
PS: gerade hat mir jemand gezeigt, er schneidet zusätzlich noch auf der Seite, nach der sich der Stamm drehen soll, den Kerb nach unten aus. Ich mach am besten ein Bildle. Von dieser Technik halte ich wenig, da das Halteband zu lang wird und unkontrolliert nach gibt. Bei Rückhängern und Totholz empfielt sich ein hinten stumpfer Kerb, aber nur bis zu 5 cm hinten senkrecht.
Zum Abschluss noch ein Video aus der Praxis:
Es handelt sich um einen leichten Seitenhänger mit nicht allzuviel Rückhang. Jedoch sind 2 seiner Äste in einen dahinter stehenden Baum verflochten (ungefähr da, wo die Kamera steht, etwas links davon), was stärkeres Keilen notwendig macht, bis sich die Äste lösen. (Oft lösen sich die Äste gar nicht und man hat nur die Möglichkeiten in Klettertechnik die Äste zu entfernen oder den zweiten Baum gleichzeitig zu fällen.). Aufgrund der Unwägbarkeit der Äste hauptsächlich, aber auch aufgrund des Hanges nach schräg rechts hinten Richtung Haus, ist das Risiko zu groß dass der Baum die vorgegebene Richtung ignoriert. Der Kerb wird mit Fallrichtung ein wenig zu weit nach rechts gesetzt, also möglichst 180 Grad zu den hängenden Ästen. Nun wird die Bruchleiste auf der Zugseite links breiter belassen, rechts auf der Druckseite wird der Fällschnitt sogar 5 cm über den Kerb hinweg geschnitten. Dann wird zuerst der Seitenhang mit einem Keil abgestützt (der sich dann lockert, wenn der Baum massiv aus den verflochtenen Ästen herausgekeilt wird)
Wie man sieht, fällt der Baum im ersten Moment in die vom Kerb vorgegebene Richtung, kommt also aus den Ästen heraus und wird durch die Äste leicht nach links gedreht. Dann schließt sich der Kerb, die Bruchleiste reißt von der linken Seite her ab (was wohl nicht beabsichtigt war, aber hätte man hier mehr Bruchleiste stehen lassen, wäre der Baum eventuell nicht frei gekommen und nach rechts Richtung Haus oder sogar rückwärts vom Stock gedreht). Sobald der Keil schließt, dreht sich der Baum nach links und die Krone zieht deutlich 10 - 15 m weiter nach links, als normal erreicht werden könnte.Man steht immer auf der Zugseite (auf der anderen Seite hätte es ihn hier erwischt! da der Baum seitlich vom Stock rollt). Der Profi schneidet an der Mitte der Bruchleiste, bis der Baum zu fallen beginnt und bleibt mit laufender Säge im Fällschnitt drin, um noch nachzusteuern, was hier aber nicht nötig ist. Dies sollte man als Laie nicht machen, sondern sich zügigst entfernen, denn gerade hier kommen (was man im Video nicht mehr sieht) nach wenigen Sekunden noch einige große abgerissene Äste herunter. Die meisten Unfälle passieren im Umkreis von 5 m.
Warum der Dutchman nicht funktioniert
Was ist ein Dutchman?
Ein Seitenhänger ist ein Baum, der entweder nach rechts oder links von der
gewünschten Fallrichtung hängt - oder rechts oder links viel mehr Äste,
also viel mehr Gewicht hat als auf der anderen Seite. Auch starker Wind oder in
einen anderen Baum verkeilte Äste können
ein Gegensteuern nach der anderen Seite erforderlich machen.
Als Dutchman bezeichnet man die Unsitte, bei einem Seitenhänger auf der einen Seite ein Holz
in den Fällkerb zu legen - oder den Kerb auf der einen Seite enger zu sägen - damit
er sich dort früher schließt und den Baum in die Gegenrichtung drückt.
Was ist falsch am Dutchman?
Fehler ist, dass dort, wo das Holz eingelegt ist, zwar der Baum erst einmal leicht in die
Gegenrichtung gedrückt wird, aber auch die Bruchleiste dort früher abreißt.
Und genau das will man ja nicht, denn dadurch wird der Baum unkontrollierbar. Meist wird
er durch die abgerissene Bruchleiste auf dieser Seite hinter den Stock gehoben und beginnt,
statt nach gerade zu ziehen, sich zu drehen (in Richtung vom Duchman weg, also in die
gewünschte Richtung) und beim Fallen eher seinem Schwerpunkt zu folgen (also
schräg nach der Seite).
Wie geht es besser?
Besser ist Erfahrungssache. Die goldene Faustregel heißt, auf der Zugseite
das Scharnier etwas breiter stehen lassen und auf der Druckseite einen Keil zu setzen.
Kleinen Seitenhang kann man so leicht korrigieren. Bei stärkerem Seitenhang
kann man das Scharnier aber nicht beliebig groß stehen lassen. Das hätte
nämlich zur Folge, dass man auf der Druckseite erst einmal viel wegnehmen muss, der
Baum sich hier - also in Richtung Seitenhang - senkt, die Säge klemmt und, wenn man
Pech hat, den Fällkerb ignoriert und in Richtung Seitenhang kippt, sobald man
die Zugseite wegnimmt.
Besser ist, was erst einmal widersinnig klingt, genau das Gegenteil vom Dutchman,
den Fällkerb auf der Druckseite etwas zu öffnen. Dazu sägt man erst einmal
einen normalen Undercut/Humboldt. Auf keinen Fall einen Herzschnitt, denn gerade dort
brauchen wir viel Material. Dann sägt man von Kerbmitte beginnend bis zur Druckseite
eine kleine schräge Scheibe
(Null bis 1 bis 2 cm dick) an der Oberseite des Kerbs heraus, die auch ca. 3-5 cm tiefer
an der Druckseite in die Druckseite hinein geschnitten wird.
Man weitet die Kerbspitze, die an der Druckseite ja jetzt 5 cm weiter hinten liegt,
dort etwas auf (ca. 2-3 cm stumpfe Spitze), damit das Scharnier nicht so schnell hier
abreißt. Dann sägt man beim Fällschnitt zuerst kräftig in die Zugseite,
ausreichend höher als der Fällkerb (mind. 5 cm), damit der Stamm nicht nach hinten
über den Stock ausweichen kann.
Dadurch verlagert sich der Schwerpunkt zwar in Richtung Seitenhang, aber gleichzeitig werden
dadurch auch die (rückwärtigen) Zug-Fasern weggesägt, die den Baum vom Kippen
in Fallrichtung abhalten.
Nun nimmt man die Druckseite weg, aber nicht so sehr, dass das Scharnier dort beeinträchtigt
wird. Man setzt dort einen Keil. Nun steht also nur noch das Scharnier und eine Art flaches Dreieck.
Nimmt man dieses auf der Druckseite weg, neigt sich der Baum Richtung Seitenhang, wird aber dort
durch Scharnier und Keil begrenzt. Also bewegt er sich in Richtung der Vertiefung, die man
in den Fällkerb geschnitten hat. Gleichzeitig ist ja auf der Zugseite die volle
Breite bereits entfernt, so dass in Fallrichtung nicht mehr viel Zugkraft wirken kann, wohl aber
in Richtung des Seitenhanges noch die volle Breite der Zugfasern wirksam ist. Also
wird der Baum mehr und mehr in den Fällkerb (druckseitig) hinein gezwungen. Dort würde
sich der Kerb auch zuerst schließen, (und der Baum sich zu drehen beginnen in Richtung
Seitenhang und zugseitig über den Stock nach hinten auszuschlagen und druckseitig über
den Stock zu rollen (was man im Video deutlich hört), hätten wir nicht den Kerb druckseitig etwas vergröert.
Es ist zu beachten, dass diese Empfehlungen in einem Fall hilfreich sein können, in einem anderen Fall aber genauso nicht funktionieren. Derartige Ratschläge sollen eine Ergänzung sein und vor allem Laien aufzeigen, dass das ganze nicht so einfach ist. In erster Linie braucht es aber Erfahrung, kein Baum ist wie der andere.